Straßenkinder

Sanierung und Einrichtung eines Hauses, Einrichtung von Wohn- und Gemeinschaftsräumen für Straßenkinder

Centrul de Tranzit Pentru Minori
Straßenkinderzentrum Str. 1 Decembrie nr 34
3125 Medias

Ansprechpartner vor Ort:
Projektbeginn: 2001
Projektende: 2011

Im Oktober 2001 suchten wir mit Herrn Plopeanu nach einer geeigneten Stätte, um ein Straßenkinderzentrum aufzubauen. Das Bürgermeisteramt stellte dann ein dreigeschossiges Wohnhaus zur Verfügung.
Innerhalb von 6 Monaten haben wir das Haus bewohnbar gemacht. Vergessene Kinder errichtete jeweils ein Badezimmer für Mädchen und Jungen, Armaturen, Waschbecken, Toiletten, Wand- und Bodenfliesen mit dem dazu benötigten Werkzeugen und Materialien
(zum Teil Spenden eines Obi Baumarktes) nach Medias gebracht.

Einen Schlafsaal für Mädchen und einen für Jungen errichteten wir aus gespendeten Betten. Aus den Schlafsälen sind inzwischen 3-Bett Zimmer geworden, um den Kindern eine kleine “Privatsphäre” zu ermöglichen.

Jedes Kind besitzt einen kleinen Schrank, um z.B. die von uns erhaltenen Geschenke für sich behalten zu können.

Die Grundausstattung an Oberbetten, Kissen, Bettzeug, Handtüchern und Kleidung wurde vom Verein zur Verfügung gestellt. Bei jedem unserer Besuche wird eine Bestandsaufnahme durchgeführt und fehlende Dinge werden aufgefüllt. Die Kleiderkammer für die Kinder wird 4x im Jahr aufgefüllt. Da unser jüngstes Straßenkind gerade einmal erst 3 Jahre alt war und unser ältestes 17, müssen immer alle Größen an Kleidung und Schuhen vorhanden sein. Sehr oft werden die Kinder nämlich ohne Schuhe aufgegriffen und ihre Kleidung kann nur noch entsorgt werden.

Wir versuchen herauszubekommen, woher die Kinder kommen und wo ihre Familien leben, was zum Teil sehr schwer ist. Der dreijährige Junge wusste nicht einmal seinen eigenen Vornamen. Die Kinder werden nicht gezwungen, im Transitcenter zu bleiben, sie dürfen gehen, wann immer sie mögen. Viele unserer Vereinsmitglieder konnten dies nicht verstehen, doch wir wollten dem Transitcenter keinen Heimcharakter geben. Unser Problem ist nun eher, dass die Kinder bleiben und nicht wieder in ihre Familien wollen, die sich nicht um sie gekümmert oder aber ausgenutzt haben! Die Mädchen sind sehr häufig in der eigenen Familie missbraucht worden oder zur Prostitution gezwungen worden. Auch auf den Photos sind Mädchen abgebildet, doch die meisten rasieren sich den Kopf, damit sie auf der Straße nicht sexuell belästigt werden.

Und immer wieder die Frage an mich – warum kannst Du mich nicht adoptieren – oder einfach mit nach Deutschland nehmen…?

Rechtlich dürfen die Kinder nur 3 Monate im Transitcenter bleiben, doch die Realität sieht anders aus. Paul, den Sie auch links auf dem Foto sehen (April 2004), ist seit 2002 bei uns, also jetzt 2 Jahre. Er ist 10 Jahre alt und beginnt seit einem Jahr, schreiben zu lernen. Bei meinem letzten Besuch im Centrum hatten wir 12 Kinder untergebracht, doch nur Paul konnte als Einziger schreiben.

Das Haus ist nun innen fertiggestellt und wir beginnen in 2004 mit den Außenanlagen. Ein Spielplatz soll entstehen, aber auch ein Kräuter- und Gemüsegarten, der von den Kindern zu pflegen ist. Ohne dabei die Belange der Kinder aus den Augen zu verlieren oder zu vernachlässigen.

Immer wieder starten wir Aufrufe in Zeitungen an Fußball-, Handball- und andere Sportvereine, uns ihre gebrauchten Trikots zu vermachen.

Egal ob im Transitcentrum, in der Spezialschule oder in den Familien, die Kinder haben eine riesige Freude an diesen gebrauchten Trikots.

Ausflug mit allen Straßenkindern in den Zoo und anschließend nach Mc Donalds (keines der Kinder wusste überhaupt, was es dort zu essen gibt!)

Die gekauften Erdnüsse für die Affen – wurden von Marcella lieber selber gegessen!